Das männliche Geschlechtshormon im Spotlight - zentral für die Männergesundheit
Von einem Testosteronmangel, auch Hypogonadismus genannt, spricht man, wenn der Körper nicht ausreichend mit dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron versorgt wird. In der Altersgruppe ab 40 Jahren tritt dies mit einer Häufigkeit von ca. 2 bis 6 % auf. Dieser Artikel behandelt relevante Aspekte des Testosteronmangels, einschließlich der Therapie. Weitere Informationen zu Hormonen und Männergesundheit findest du hier.
Welche Rolle hat Testosteron?
Das Hormon Testosteron spielt eine zentrale Rolle für die männliche Sexual- und Fortpflanzungsfunktion. Es beeinflusst auch die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane wie Hoden, Nebenhoden, Prostata und Penis. Testosteron wird hauptsächlich in den Leydigzellen der Hoden produziert, aber auch in geringerem Maße in der Nebenniere. Es hat auch Auswirkungen auf Muskelbildung, Körperfettverteilung, Knochenmineralisierung, Fettstoffwechsel und kognitive Funktionen.
Wie äußert sich ein Testosteronmangel?
Ein Testosteronmangel kann eine Vielzahl von körperlichen und emotionalen Symptomen verursachen, darunter Müdigkeit, verminderte Energie, verringertes sexuelles Verlangen, erektile Dysfunktion, Reizbarkeit und depressive Verstimmungen. Männer mit Testosteronmangel können auch einen Verlust von Muskelmasse und Knochendichte sowie eine Zunahme von Körperfett erfahren. Weitere Symptome können Schlafstörungen, Gedächtnisprobleme und Konzentrationsstörungen sein. Es ist wichtig zu beachten, dass viele Symptome eines Androgenmangels unspezifisch sind und andere Ursachen haben können.
Wie wird eine Testosteronmangel diagnostiziert?
Als Voraussetzung für die Diagnose eines Hypogonadismus gelten folgende 2 Bedingungen: 1. Symptome eines Androgenmangels (s.o.) 2. Nachweis von mind. 2 anhaltend niedriger Testosteronwerte in der Laborbestimmung unter Nutzung einer zuverlässigen Bestimmungsmethode. Als verlässlicher Grenzwert wird hierbei EAU-Leitlinie die Grenze von 12 nmol/l angesehen. Zudem sollte eine Bestimmung von SHBG mit Kalkulation des freien Testosteron erfolgen. Weitere Untersuchungen zentraler Hormone wie LH, FSH und Prolaktin vervollständigen die Abklärung. Diese Werte werden vollständig in der Analyse von Lyvy erfasst. Erfahren Sie hier mehr.
Zu welchem Zeitpunkt sollte Testosteron bestimmt werden?
Bei der Bestimmung von Testosteron sollten tageszeitliche Schwankungen berücksichtigt werden - so finden sich i.d.R. die höchsten Testosteron-Spiegel am Vormittag. Eine Abnahme sollte daher optimalerweise zwischen 7 - 11 Uhr und nüchtern erfolgen. Dies bezieht sich auf einen "normalen" Nachtrhythmus und kann sich beispielsweise bei nächtlicher Arbeit mit Ruhezeiten während des Tages abweichend zeigen.
Welche Rolle spielt SHBG?
Das Sexual-Hormon-bindende-Protein (SHBG) ist ein in der Leber produziertes Protein, das 60-70% des zirkulierenden Testosterons fest bindet. Dieses Testosteron steht dem Körper ins seiner biologisch aktiven Form nicht zur Verfügung. Daher stellt neben dem Gesamt-Testosteron-Spiegel das SHBG einen relevanten Faktor bei der Beurteilung des Hormonstoffwechsels dar. Hohe SHBG-Level führen hierbei zu einer Reduktion des biologisch aktiven Testosterons. Einfluss nehmen hierbei Faktoren wie Rauchen, Co-Medikation, Schilddrüsenüberfunktion oder auch das Altern.
Mit welchen Erkrankungen und Ko-Faktoren kann ein Testosteronmangel assoziiert sein?
Die Prävalenz eines Testosteronmangels variiert in Abhängigkeit von Alter und allgemeinem Gesundheitszustand. In Populations-Gruppen mit Life-Style assoziierten Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Übergewicht oder kardiovaskulärer Erkrankungen (KHK) ergibt sich so ein vermehrtes Vorkommen eines relevanten Mangels. Auch das genetisch bedingte Klinefelter-Syndrom kann eine Ursache eines primären Hypogonadismus darstellen. Im Gegensatz zu den zuerst genannten Ursachen handelt es sich hierbei nicht um eine erworbene Erkrankung. Darüber hinaus können verschiedene Medikament Einfluss auf den Testosteron-Stoffwechsel nehmen und sollten daher bei der Beurteilung hinsichtlich eines etwaigen Mangels bedacht werden.
Wie wird Testosteron substituiert?
Das Ziel einer Testosteron-Behandlung ist die Wiederherstellung normaler Testosteronspiegeln bei Männern mit nachgewiesen anhaltend niedrigen Testosteronwerten und den damit verbundenen Symptomen. Hierdurch soll ein positiver Einfluss auf Körperfunktion aber ebenso auf die Lebensqualität (QoL) erreicht werden. Hierzu gehören Aspekte wie das allgemeine Wohlbefinden, die sexuelle Leistungsfähigkeit, die Stärke von Muskulatur und die Knochenmineralisierung. Die Der folgende Absatz fokussiert sich dabei auf die Anwendung von Testosteron. Auf weitere Therapien wie hCG wird hier nicht eingegangen.
Zur Substitution ergeben sich verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, die jeweils Vor- und Nachteile bezogen auf Häufigkeit, Sicherheit beim Erreichen eugonadaler Spiegel oder auch der Möglichkeit der Übertragbarkeit auf andere Personen haben. Diese sollten daher nach entsprechender Aufklärung durch Ihren erfahrenen Urologen erfolgen. Grundlegend ist eine Anwendung u.a. oral (als Tablette), transdermal (als Gel) oder intramuskulär (als Depot-Spritze) möglich. Die Anwendungshäufigkeit variiert in Abhängigkeit der Methode von täglich bis zu 12-wöchentlich. Während langwirksame Depotpräparate einen anhaltenden Spiegel bereitstellen und komfortable in Ihrer Anwendung sind hat die transdermale Anwendung den Vorteil der schnelleren Absetzbarkeit und Möglichkeit zum Titrieren zum Erreichen der optimalen Testosteron-Spiegel. Bei der Wahl der Methode sind hierbei stets verschiedene Faktoren einschließlich des Patientenwunsches zu beachten.
Was ist bei einer Testosteron-Ersatz-Therapie (TRT) zu beachten?
Neben absoluten Kontraindikationen für eine Testosteron-Therapie wie das Vorliegen eines aktiven fortgeschrittenen Prostatakarzinoms, nach männlichen Brustkrebs oder eine schwere chronische Herzschwäche sind weitere relevante Faktoren zu berücksichtigen. In der Gruppe der jüngeren Patienten stellt beispielsweise ein aktiver Kinderwunsch eine relevante Gegenanzeige gegen einen Testosteron-Ersatz dar und ist unbedingt zu beachten. Eine Testosteron-Substitution erfolgt stets unter ärztlicher Kontrolle. Eine Evaluation eines subjektiven Therapieerfolges (QoL), des Testosteronspiegels und von etwaigen Nebenwirkungen wird hierbei in der Regel erstmalig nach 3 Monaten vorgenommen.
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